Die wichtigsten Fragen zu Bio-Baumwolle
Rund 100 Millionen Haushalte verdienen ihren Lebensunterhalt mit Baumwolle. Davon ist rund 1% der weltweit angebauten Baumwolle aus kontrolliert biologischem Anbau. Für unsere Streetwear-Kollektionen verwenden wir ausschliesslich gentechfreie sowie fair gehandelte Bio-Baumwolle und fördern so den biologischen Baumwoll-Landbau für eine gerechte Gesellschaft.
WAS VERSTEHT MAN UNTER BIO-BAUMWOLLE?
Zertifizierte Bio-Baumwolle wird nach den Grundsätzen der ökologischen Landwirtschaft angebaut. Das bedeutet, dass keine chemischen Pestizide und Düngemittel eingesetzt werden dürfen und genmanipuliertes Saatgut meistens, aber nicht bei allen Gütesiegeln verboten ist. Die Bauern sorgen mithilfe von Mischkulturen oder Fruchtfolgewechsel für gesunde Böden und mehr Artenvielfalt. Bio-Baumwolle pflücken die Bäuerinnen und Bauern ausschliesslich von Hand, statt mit schweren Maschinen. Das schont die Böden zusätzlich und spart CO₂-Emissionen.
Auf konventionellen Baumwollplantagen kommen oft Erntemaschinen zum Einsatz, die die Baumwolle nur ernten können, wenn die Pflanzen mit chemischen Mitteln zuerst entlaubt werden.

WARUM IST BIO-BAUMWOLLE GUT?
Bio-Baumwolle benötigt bis zu 90 Prozent weniger blaues Wasser als konventionelle Baumwolle. Damit ist die Entnahme aus Seen, Flüssen und von Grundwasser gemeint. Zudem hat Bio-Baumwolle ein um rund 40 Prozent geringeres Treibhausgaspotenzial. Indem die Bäuerinnen und Bauern zum Düngen und für den Pflanzenschutz natürliche Methoden anwenden, schützen sie die Artenvielfalt und die Gesundheit ihrer Arbeiter/innen.

Die Bio-Baumwolle für unsere Textilien von Remei Tansania, wird vom Regenwasser gespeist, und kommt ohne künstliche Bewässerung aus. Gemeinsam mit der bioRe® Stiftung engagiert sich die Remei Indien auf bewässerten Feldern für einen sorgfältigen Umgang mit Wasser durch die Installation von Tröpfchenbewässerung oder die Erforschung von trockenresistenten Sorten. Zunehmend werden in Indien neben Trockenperioden, auch Perioden mit sehr starkem Regen zum Problem für das Gedeihen der Bio-Baumwolle.
WARUM IST DER WASSERVERBRAUCH PROBLEMATISCH BEIM BAUMWOLLANBAU?
11’000 Liter Wasser braucht es gemäss WWF, um ein Kilo konventionelle Baumwolle zu produzieren. Ein 08/15-T-Shirt benötigt im Schnitt 4000 Liter Wasser, bis du es anziehen kannst. 2’700 Liter sind es schon für den Anbau, der Rest fliesst in die Verarbeitung und das Färben. Das Problem: Baumwolle wird überwiegend in trockenen Gebieten angebaut, weil der Regen die watteähnlichen Knospen leicht faulen lässt. Um in diesen Anbaugebieten genügend Wasser einsetzen zu können, werden Flüsse oder Seen stark ausgetrocknet, mit gravierenden Folgen für Menschen und Umwelt. Bekanntestes Beispiel ist der Aralsee in Zentralasien.

FACTS
2,5 Prozent der weltweiten Agrarfläche (32,2 Millionen Hektar) dient dem Anbau von Baumwolle. Gleichzeitig verbraucht dieser Anbau knapp 16 Prozent der weltweit jährlich eingesetzten Insektizide. Die jährliche Baumwollernte wächst nach wie vor und betrug 2021/22 geschätzt 29 Millionen Tonnen Baumwolle. (PDF: United States Department of Agriculture) Trotz steigender Nachfrage wird lediglich rund ein Prozent der Baumwolle biologisch angebaut, wie in etwa der aktuelle Market Report der Non-Profit-Organisation Textil Exchange zeigt.
IST BIO-BAUMWOLLE AUTOMATISCH AUCH FAIRTRADE?
In der Regel erhalten Bio-Bäuerinnen und -Bauern bessere Preise für ihre Baumwolle. Sie sind keinen gesundheitsgefährdenden Pestiziden ausgesetzt und dank der Fruchtfolge ernten Bäuerinnen und Bauern auch andere Bio-Produkte, die sie vermarkten oder selbst essen können. Biologisch angebaut garantiert aber nicht zwingend faire Arbeitsbedingungen und faire Löhne.
Für uns ist dies ein Grund mehr, mit unserem Partner Remei zusammenzuarbeiten. Remei gibt den Bauern eine Abnahmegarantie und zahlt direkt beim Abverkauf der Baumwolle eine zusätzliche Bio-Prämie, die 15% über dem lokalen Marktpreis liegt.

BIORE® STIFTUNG
Seit 25 Jahren engagiert sich die bioRe® Stiftung gemeinsam mit Remei, Coop und vielen weiteren Partnerinnen und Partnern für eine biologische Landwirtschaft in Indien und Tansania. Ausbildungen von Bäuerinnen und Bauern in biologischer und biodynamischer Landwirtschaft, die Erforschung von gentechfreiem Saatgut oder die Förderung von Frauen ermöglichen den Bauernfamilien ein selbstbestimmtes Leben. Ausserdem engagiert sich die Stiftung in Sozialprojekten in verschiedenen Bereichen wie Bildung, Gesundheit, Trinkwasser oder Sanitäranlagen. ZRCL unterstützt die Stiftung in ihrem Engagement, Kindern von sehr abgelegenen Bauernfamilien eine Schulbildung zu ermöglichen.

IST MEIN T-SHIRT BIO, WENN BIO-BAUMWOLLE DRAUFSTEHT?
Wenn die Bio-Baumwolle geerntet ist, wird sie weiterverarbeitet zu Garn, zu Stoff, zu Kleidern und die werden schliesslich gefärbt und bedruckt. Damit wir dir Kleider bieten können, die von A bis Z ökologisch produziert sind, legen wir Wert darauf, dass unsere Bekleidung aus Färbereien kommt, die einen sorgsamen Umgang im Inputmanagement sicherstellt und eine kontrollierte Abwasseraufbereitung hat. Dadurch schützen sie die Gesundheit der Textilarbeiter/innen, schonen die Umwelt und wir können dir hautfreundliche Kleider bieten.
